Geschichte des mestizischen Europas

NEUERSCHEINUNG 2019:

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Geschichte des mestizischen Europas.
Vermischung als Leitkategorie europäischer Geschichtsschreibung

Vermischung ist ein Konzept, das hauptsächlich in der französischen, teilweise auch in der spanischsprachigen Kolonialgeschichtsschreibung sowie in einigen literaturwissenschaftlichen Arbeiten entwickelt und verwendet wurde und unter den Begriffen métissage oder mestizaje gefasst wurden. Es setzt sich besonders mit kolonialen Kontexten auseinander. Im gängigen Sprachgebrauch bezeichnet Métissage oder Vermischung den Zustand des Vermischten und den Prozess des sich Vermischens. Zuallererst biologisch als frühe Form von Rassismus für administrative Zwecke im kolonialen Raum auftauchend, konnte Métissage, historiografisch konzeptualisiert, auch für kulturhistorische Fragestellungen überzeugende Untersuchungsergebnisse liefern, die beispielsweise Vermischungsprozesse im religiösen und sozialen Leben oder in darstellender Kunst erforschte.

Für den vorliegenden Essay werden die Möglichkeiten dieses erweiterten Konzepts der Métissage erprobt, indem es an Beispielen jenseits der Kolonialgeschichte angewendet wird. Im Zentrum der Betrachtung stehen Themen aus der europäischen Geschichte sowie einige Arbeiten der europäischen Geschichtsschreibung. Das Ziel der Untersuchung ist es, die Nützlichkeit einer Diversifizierung von historischen Gegenständen aus der europäischen Geschichtsschreibung zu verifizieren. Gleichzeitig wird auch untersucht, wie sich die europäische Geschichtswissenschaft in der globalen Wissenschaftslandschaft neuen, von außen kommenden Einflüssen öffnen und sich, indem sie diese Einflüsse aufnimmt, weiter entwickeln kann.

Die zweite Motivation ist die Frage, inwieweit Vermischungsprozesse in der Historiografie bisher thematisiert wurden. Die hier angestellten Überlegungen gehen nicht von der Annahme aus, dass in älterer oder neuerer Geschichtsschreibung Vermischungen und Vermischungsprozesse nicht behandelt worden wären. Ganz im Gegenteil wird angenommen (und ausführlich besprochen werden), dass Ansätze von Vermischungsnarrativen im Rezeptions- und Produktionskontext verschwunden sind, weil Diskursen der Eindeutigkeit und „Entmischung“ Vorrang eingeräumt wurde. Deswegen ist die Analyse von bestehender Literatur über Themen der europäischen Geschichte so wichtig: Es wird eine unterreflektierte Traditionslinie europäischer Geschichtsschreibung in den Vordergrund gebracht.

Das Buch ist als Softcover erhältlich. Es kann aber auch als E-Book gelesen werden.

Druckfrisch im Karton: Vor lauter Freude habe ich gleich ein Bild der Belegexemplare gemacht (Feb. 2019).

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