Die Vielfalt Europas – Gegenwart und Geschichte / Europe’s Diversity – Presence and History

In diesen Tagen, in denen die Kulturessentialisten wieder die Debattenhoheit zu erobern suchen, gerät Geschichte als stetiger Wandel durch Vermischungen in Vergessenheit: Ein Kreuz auf dem rekonstruierten Berliner Stadtschloss muss nicht sein – es ist die Affirmation derer die den Wandel nicht wahrhaben wollen (wie die Rekonstruktion insgesamt). Nicht zu überhören sind die Verteidiger des Abendlands, die allerorten die christlichen Werte als rhetorische Monstranzen vor sich her tragen, ohne jedoch zu präzisieren, welche sie denn nun meinen: den Kampf gegen Andersgläubige, die Missionierung, die Nächstenliebe? Und weil diese Werte dann schnell nur als Anleitung zur Verteidigung fungieren, jedoch nicht als Handlungsleitlinien, ertrinken Menschen auf dem Mittelmeer, ist das ererbte Vermögen wichtiger als die soziale Gerechtigkeit oder eine Maske wird zum Streitapfel.

In der derzeitigen Lage, in der jede/r sich gegen andere wehren muss (oder glaubt, sich wehren zu müssen), steht die Frage nach der Urschuld wieder im Vordergrund. Die immer handgreiflicher geführten Auseinandersetzungen führen zu einer allgemeinen Paranoia und Untergangsphantasien, die die jeweiligen Abwehrreflexe noch zu verstärken scheinen. Es ist ein Kreislauf in Gang gesetzt, den aufzuhalten wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird.

Auf der anderen Seite scheint diese Dynamik aus Abwehr und Abgrenzung eine Verstärkung und Beschleunigung zu beinhalten, die ich in meinem Buch „Geschichte des mestizischen Europas“ (erscheinen bei Springer 2019) beschreibe. Einige Gruppen und Gesellschaftsteile grenzen sich gegen Gruppen und Gesellschaftsteilen ab, und manchmal wollen sie sie sogar vernichten. Aber welcher Vorgang liegt dem zugrunde? Zum einen ist es Angst, die beispielsweise als Erklärung der heutigen Islamophobie angeführt wird. Mir scheint außerdem die Kenntnis über die Anderseits ein Antriebsgrund zu sein. Die Gruppen kennen sich gegenseitig, sie wissen, dass es sie gibt und dass es vielfältige Beziehungen, Überschneidungen und sogar Austausch gibt.

Keine gesellschaftliche Gruppe existiert für sich allein. Und das gegenseitige Beobachten ist Teil der sozialen Interaktion zwischen den Teilen eines definierten Ganzen. Was kann die Geschichtswissenschaft leisten? Sie kann zeigen, wie auch aktuelle Gesellschaften mit ihrer Vielfältigkeit umgehen können. Sie muss weg von einer Geschichte der Nation und hin zu einer Geschichte de Vermischung. Denn die Nation ist immer nur die definierte Einheit, nie aber der eindeutige soziale und kulturelle Raum, der von Politik und Geschichtsschreibung definiert wurde.


In these days, in which the essentialists of culture are trying to regain the sovereignty of debate, history (where mixing causes a constant change) seems to fall into oblivion: a crucifix on the reconstructed Berlin Stadtschloss is not necessary – it is the affirmation of those who do not want to accept the change (like this reconstruction in general). The defenders of the Occident cannot be overheard, who everywhere display Christian values as rhetorical monstrances, without, however, specifying which ones they mean: the fight against those of different faith, missionary work, love of the next? Since these values serve quickly only as guidelines for defence, but not as guidelines for good behaviour, people are drowning in the Mediterranean, inherited wealth is more important than social justice, or a mask becomes an apple of discord.

In the current situation, in which everyone has to (or thinks he has to) defend himself against others, the question of original guilt is once again in the foreground. The increasingly violent conflicts lead to a general paranoia and fantasies of doom, which seem to strengthen the respective defensive reflexes. A cycle has been set in motion that will probably take several years to stop.

On the other hand, this dynamic of defence and demarcation seems to contain a strengthening and acceleration, which I describe in my book „History of mestizo Europe“ (published by Springer in 2019). Some groups and parts of a society differentiate themselves from groups and parts of a society, and sometimes they even want to destroy them. But which is the underlying process? On the one hand, it is fear, which is cited as an explanation for today’s Islamophobia, for example. It also seems to me that knowledge of the other side is a motivating factor. The groups know each other, they know that they exist and that there are many relationships, overlaps and even exchanges.

This shows that no social group exists on its own. And mutual observation is part of the social interaction between the parts of a defined whole. What can the historiography achieve? It can show how even current societies can deal with their diversity. The society must move away from a history of the nation and toward a history of mixing.For the nation is always only the defined unit, but never the unambiguous social and cultural space defined by politics and conventional historiography.

Geschichtsschreibung in Zeiten der Fake-History

Sucht man in den Suchmaschinen nach „Fake-History“ überrascht das Suchergebnis. Denn es kommen nun nicht Internetseiten, die parahistorische Forschung präsentieren, sondern Seiten, die über die Fehler der fälschenden Geschichtsschreibung aufklären wollen. „ourfakehistory.com„, auf Twitter @fakehistoryhunt oder die Einschätzung der The Guardian Kolumnistin Natalie Nougayrède, dass Fake History noch schlimmer als Fake News seien sind nur einige dieser aufklärerischen Projekte von Geschichtsamateuren. Eigentlich ist das Suchergebnis dann aber doch schlüssig, denn die paarhistorischen Autoren (es sind zum Großteil Männer) würden sich selbst nicht als Fälscher bezeichnen. Sie sind also mit dem Suchwort, das sie am ehesten charakterisiert nicht aufzufinden.

Parageschichtsschreibung und Fake-History sind eine Erscheinung, über die sich die professionelle, akademische Geschichtswissenschaft zunehmend Gedanken macht. Die – nennen wir sie mal akademische Geschichtsschreibung – muss sich selbst definieren und die Frage stellen: wie und welche Geschichte in Zeiten der Fake-History zu schreiben sei. Konferenzen und Workshops, Zeitschriftenaufsätze, Monografien und Sammelbände beschäftigen sich mit dem Thema. Historiker*innen, so die Auffassung, sind gut ausgebildet, um das Richtige vom Falschen zu unterscheiden. Besonders deutsche Historiker, die noch ihren Ahasver von Brandt gelernt und sich gegenüber poststrukturalistischen Modeerscheinungen als resistent erwiesen haben, wissen, wie sie eine authentische Quelle von einer gefälschten zu unterscheiden haben. Sie fühlen sich deswegen besonders berufen, echte von gefälschter Geschichte zu unterscheiden.

Im Grunde genommen ist die Überlegung wohl ganz stichhaltig, um entgegen die volksnah daherkommende Geschichtsfälschungsindustrie besonders neo-völkischer und neo-faschistischer Prägung eine fundierte Forschung in Stellung zu halten. Ja, es ist ein Kampf ausgebrochen, denn es geht auch um Verkaufszahlen und das Erreichen einer breiten Leserschaft. Es geht um Demokratie und den liberalen Geist, aus dem die Ranksche Wissenschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand. Es geht aber auch um die Verteidigung einer Disziplin, die besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Wahrheitssuche und politischen Diskurs miteinander in Beziehung setzte—nicht selten zum Richter in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen berufen wurde, wie Norbert Frei und Kollegen im Sammelband Geschichte vor Gericht schreiben.

Ahasver von Brandt schrieb in der Einleitung in die Werkzeuge des Historikers: „Aufgabe der Geschichtswissenschaft ist die Ermittlung eines möglichst umfassenden und möglichst zuverlässigen, ‚wahren‘ Geschichtsbildes, als der ‚geistigen Form, in der sich eine Kultur über ihre Vergangenheit Rechenschaft gibt‘.“ Das hierin eingebaute Zitat stammt vom niederländischen Mittelalterhistoriker Johan Huizinga, der nach dem 2. Weltkrieg mit seinem Werk „Herbst des Mittelalters“ eine Kulturgeschichte Europas schrieb—inmitten der Ruinen und nach der Erfahrung des destruktiven und Schuld anhäufenden Ultra-Nationalismus‘. Brandts historisches Propädeutik hatte also eine europäische Dimension oder atmete zumindest einen europäischen Geist.

„Wahr“ setzte Brandt doch tatsächlich in Anführungszeichen, denn auch ihm war bewusst, wie wechselhaft Geschichtsschreibung und -perspektiven je nach vorherrschenden Zeiten sein können. Er hatte die NS-Zeit und deren Geschichtsverständnis als Archivar in Lübeck erlebt. Zeitgleich verbrachte der französische Historiker Fernand Braudel seine Gefangenschaft in der Hansestadt: ein Zufall, aber in Hinblick auf die hier behandelte Frage von Methodik und Wahrheitsanspruch von Geschichtsschreibung ein nützlicher. Wie kaum ein anderer Historiker seiner Zeit, war sich Braudel nämlich über die Bedeutung der Gegenwart für die Interpretation der Vergangenheit bewusst: „Woran wir uns hier versucht haben, ist die Wiedereröffnung des Austauschs zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der Grenzübergänge von der einen zur anderen und wieder zur einen, ein beständiges Rezitativ zweier durch nichts eingeschränkter Stimmen.“ Das schrieb er (in der Übersetzung von Markus Jakob) 1985 bzw. 1987 in der Einleitung zum Sammelband Die Welt des Mittelmeers.

Braudels Mittelmeer war die niedergeschriebene Beobachtung des Aktuellen als das Ergebnis langer historischer Entwicklungen. Seewege, Olivenplantagen, Bauweisen – all das konnte noch beobachtet werden und dann historisch interpretiert werden. Sein Dialog des Vergangenen mit der Gegenwart war keiner, in dem das Vergangene durch die Gegenwart eingezwängt und zurechtgerückt wurde. Seine Geschichte war eine hinleitende, durchaus überkomplexe Geschichtsschreibung mit zig Einflüssen. Sie ist ein Hin und Her, sie ist Vermischung, sie ist das Auf-Uns-Gekommene, nicht das Von-Uns-Gemachte.

Brandt’s Werkzeug des Historikers ähnelt im Titel dem Ausspruch von Marc Bloch, über die Werkzeuge, die sich Historiker bedienen könnten, um aus der Vergangenheit eine Erkenntnis zu gewinnen. Der französische Historiker, der als Widerstandskämpfer gegen die NS-Besatzung erschossen wurde, verstand den Beruf des Historikers als ein Erlernen dieser Werkzeuge, und davon, wie und wann sie anzuwenden seien.

Es liegt am aufmerksamen Beobachter, am Spaziergänger durch die Stadt, wie Karl Schlögel am Beispiel von Sankt Petersburg, um Geschichte als Verbunden mit dem Gegenwärtigen zu erkennen und die Methoden und Werkzeuge zu nutzen, mit denen von einer zeitgenössischen Oberfläche in die zeitliche Tiefe hineingeforscht werden kann. Und genau hier liegt der grundsätzliche Unterschied zur Fake-History: Diese macht aus einer komplexen Vergangenheit eine eingeschränkte Erzählung. Sie erkennt nicht das Geschichtliche in der Gegenwart, sondern macht eine Perspektive der Gegenwart zu einer pseudohistorischen Erzählung. Fake-History sucht nicht den Dialog der Zeiten, der Kulturen und der Interpretationen, sondern macht aus ihrer Interpretation ein Werkzeug im politischen Kampf.

Geschichtsfälschung könnte man also als eine eigenwillige Interpretation der Vergangenheit durch eigenwillige Belange des Gegenwärtigen bezeichnen. Eigenwillig deswegen, weil sie eben nicht umfassend forscht, und keinesfalls nach Zuverlässigkeit oder nach einer gewissen Wahrheit strebt. Und dennoch ist sie wirkmächtig – zumindest in einigen Kreisen. Als Berufshistoriker macht es da vielleicht wenig Sinn, sich mit den Gründen für den Erfolg dieser Pseudogeschichtsschreibung zu befassen. Es erscheint ein Komplex aus politischer Dynamik, individueller Destruktivität, schlechtem Geschichtsunterricht, die zeitgeistige Lust am Mythischen usw. usf.

Besonders kann die Historikerin und der Historiker da ansetzen, wo es die eigene Produktion von Wissenschaft selbst zu beeinflussen ist. Aus der Geschichtswissenschaft gilt es, Narrative zu entwickeln und Themenbereiche zu eröffnen, die das Zeug haben, in die Zukunft zu weisen, die mit der Gegenwart mithalten, ohne die eigene Vergangenheit (und eigene Geschichtlichkeit) zu vergessen. Was ist denn die Geschichte Europas jenseits einer Wertegemeinschaft oder einer mythisch wirkenden christlichen Einheit? Was ist mit der veränderlichen Beziehung von Mensch und Natur? Was ist digitale Geschichte? Welche Rolle spielten Staatswesen in ihren unterschiedlichen Formen in der Vergangenheit? Wie veränderten sich Beziehungen und Wahrnehmungen zum „Fremden“? Worin unterscheidet sich die nationale Sicht auf Geschichte von inter- und transnationalen Perspektiven? Was kann interkulturelle Geschichte leisten in Zeiten von neo-nationaler und neo-ethnischer Legendenbildung?

Geschichte des mestizischen Europas

NEUERSCHEINUNG 2019:

Hier geht es zum E-Book

Cover_Wendt_MestizischesEuropa_2019

Geschichte des mestizischen Europas.
Vermischung als Leitkategorie europäischer Geschichtsschreibung

Vermischung ist ein Konzept, das hauptsächlich in der französischen, teilweise auch in der spanischsprachigen Kolonialgeschichtsschreibung sowie in einigen literaturwissenschaftlichen Arbeiten entwickelt und verwendet wurde und unter den Begriffen métissage oder mestizaje gefasst wurden. Es setzt sich besonders mit kolonialen Kontexten auseinander. Im gängigen Sprachgebrauch bezeichnet Métissage oder Vermischung den Zustand des Vermischten und den Prozess des sich Vermischens. Zuallererst biologisch als frühe Form von Rassismus für administrative Zwecke im kolonialen Raum auftauchend, konnte Métissage, historiografisch konzeptualisiert, auch für kulturhistorische Fragestellungen überzeugende Untersuchungsergebnisse liefern, die beispielsweise Vermischungsprozesse im religiösen und sozialen Leben oder in darstellender Kunst erforschte.

Für den vorliegenden Essay werden die Möglichkeiten dieses erweiterten Konzepts der Métissage erprobt, indem es an Beispielen jenseits der Kolonialgeschichte angewendet wird. Im Zentrum der Betrachtung stehen Themen aus der europäischen Geschichte sowie einige Arbeiten der europäischen Geschichtsschreibung. Das Ziel der Untersuchung ist es, die Nützlichkeit einer Diversifizierung von historischen Gegenständen aus der europäischen Geschichtsschreibung zu verifizieren. Gleichzeitig wird auch untersucht, wie sich die europäische Geschichtswissenschaft in der globalen Wissenschaftslandschaft neuen, von außen kommenden Einflüssen öffnen und sich, indem sie diese Einflüsse aufnimmt, weiter entwickeln kann.

Die zweite Motivation ist die Frage, inwieweit Vermischungsprozesse in der Historiografie bisher thematisiert wurden. Die hier angestellten Überlegungen gehen nicht von der Annahme aus, dass in älterer oder neuerer Geschichtsschreibung Vermischungen und Vermischungsprozesse nicht behandelt worden wären. Ganz im Gegenteil wird angenommen (und ausführlich besprochen werden), dass Ansätze von Vermischungsnarrativen im Rezeptions- und Produktionskontext verschwunden sind, weil Diskursen der Eindeutigkeit und „Entmischung“ Vorrang eingeräumt wurde. Deswegen ist die Analyse von bestehender Literatur über Themen der europäischen Geschichte so wichtig: Es wird eine unterreflektierte Traditionslinie europäischer Geschichtsschreibung in den Vordergrund gebracht.

Das Buch ist als Softcover erhältlich. Es kann aber auch als E-Book gelesen werden.

Druckfrisch im Karton: Vor lauter Freude habe ich gleich ein Bild der Belegexemplare gemacht (Feb. 2019).

Steinkohle und Krieg: Akadien

Krieg für Öl – so lautete der Vorwurf an die USA, als sie 1990 und 2003 Krieg gegen den Irak führten. Dass Kriege zur Sicherung von Rohstoffen geführt werden, ist dabei nicht neu, aber historisch vielleicht ein wenig unterbeleuchtet. In einem Aufsatz habe ich mir die Aufgabe gestellt, den Nachweis zu erbringen, dass relativ zum Beginn der Expansion Englands auf dem nordamerikanischen Kontinent ein Krieg um einen speziellen Rohstoff stand.

Um die Jahrhundertwende 1700 hatten die Franzosen im heute zu Kanada gehörenden Insel- und Halbinselarchipel von Cape Breton, Neuschottland und Akadien Steinkohle entdeckt. Franzosen hatten damals relativ wenig Erfahrung mit diesem Brennmaterial, aber einige fingen an, danach zu graben. Das gefiel den Engländern weiter südlich, denn sie kannten den Rohstoff schon seit Jahrhunderten: Waffenbauer, Schmiede, Bierbrauer – all diese Berufsgruppen nutzten im Mutterland Kohle, die in der Kolonie nicht vorhanden war. Bostoner Händler fingen nun an, die Kohle von den nördlichen lebenden Franzosen zu kaufen – aber diese Situation war sehr unbefriedigend.

carte_nlle_ecosse_1733
New-Schottland, Karte von 1733. (http://www.mwlandry.ca)

Als sich kriegerische Auseinandersetzungen, die auch im Zusammenhang mit dem Pfälzischen Nachfolgekrieg standen auch in Nordamerika ausweiteten, sprachen sich britische Offiziere dafür aus, den Franzosen die Steinkohlevorkommen abzuluchsen. So sah dann der Friede von Utrecht 1713 vor, dass genau das Gebiet englisch wurde. Aus der französischen Kolonie wurde eine englische. Die Franzosen blieben dort leben, aber die Gruben gingen peu à peu in englischen Besitz über.

Die am Cap Breton waren die ersten durch Europäer ausgebauten Steinkohlevorkommen auf dem amerikanischen Kontinent. Einmal eingenommen, sicherten sie die britische Herrschaft – erst jetzt konnten in Boston Waffen hergestellt werden. Kohle musste nun auch nicht mehr teuer aus England importiert werden – vielleicht ein erster Schritt hin zu einer größeren Unabhängigkeit der Siedler von der Krone in London…

Der Gesamt Artikel ist frei online zu lesen bei Francia (43, 2016). Die Zeitschrift erscheint im Jan Thorbecke Verlag im Druck und als E-Book.

 

Die vollständige Literaturangabe lautet:
Helge Wendt, Kohle in Akadien. Transformationen von Energiesystemen und Kolonialregimen (ca. 1630–1730). In: Francia 43 (2016), S. 119–136.

Becoming Global: Difficulties for European Historiography in Adopting Categories of Global History

Theodor_Mommsen_02
Der Althistoriker Theodor Mommsen (1817–1904)

 

Dieser Artikel stellt ein Problem vor: Warum reflektiert die europäische Geschichtsschreibung ihre Stellung im globalen Kontext nicht so intensiv, wie es Geschichtsschreibung in Indien, Afrika oder Lateinamerika seit einigen Jahrzehnten macht?
Der Artikel ist auf Englisch geschrieben und möchte unterstreichen, dass interkulturelle Bezüge für Geschichtsschreibung fundamental sein sollten. Die anderen Beiträge zum von Sonja Brentjes herausgegeben Sammelband beziehen sich auf interkulturelle Zusammenhänge von Entwicklungen in der islamischen Geschichte. Mein Aufsatz stellt verschiedene Beispiele wie Theodor Mommsens Geschichte Roms (Bild oben) vor, wie gängige Narrative der Abgrenzung des Sujets durch eine interkulturelle Perspektive, also einen Ansatz von Vermischung und Verbindungen sich verändern können.

Vollständige Angabe:
Becoming Global: Difficulties for European Historiography in Adopting Categories of Global History. Some Remarks, hg. v. Sonja Brentjes, Taner Edis und Lutz Richter-Bernburg, 1001 Distortions. How (Not) to Narrate History of Science, Medicine and Technology in Non-Western Cultures, Würzburg: Ergon-Verlag 2016, 39–51.